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Stillstand nicht hinnehmen – Eine Verstopfung sollte zügig behandelt werden

Stillstand auf dem stillen Örtchen: Kaum jemand spricht darüber, aber die meisten haben es schon erlebt. Unter Verstopfung leiden 15 Prozent der Bevölkerung – das sind in Deutschland immerhin zwölf Millionen Menschen. Worüber aber umso häufiger gesprochen wird, sind hartnäckige Mythen, die sich um den trägen Darm ranken. Die kürzlich erschienene Aktualisierung der S2k-Leitlinie Chronische Obstipation hat auch diese kritisch unter die Lupe genommen – mit eindeutigen Ergebnissen.


Prof. Dr. Ahmed Madisch sieht den Einsatz von Abführmitteln gemäß wissenschaftlichen Studien unkritisch.
Fotos: djd/Sanofi/Dulcolax

Lebensstiländerung und gezielte Therapie

Mitautor Prof. Dr. Ahmed Madisch erklärt: „Vor allem wird klargestellt, dass es sich bei Verstopfung um ein subjektiv geprägtes Symptom handelt, bei dem – wie leider oft noch geglaubt wird – nicht nur die Frequenz der Toilettengänge eine Rolle spielt.“ Demnach können auch Menschen mit täglichem Stuhlgang, die jedoch zum Beispiel häufig stark pressen müssen, unter einer Verstopfung leiden. Umgekehrt: Wer nur dreimal pro Woche, dafür aber reibungslos zur Toilette geht, kann damit im normalen Rahmen liegen. Hintergrundinfos und Tipps hierzu gibt es unter www.dulcolax.de. Eine Verstopfung, die keine organischen Ursachen hat, verschwindet in der Regel nicht von selbst. „Sie sollte deshalb konsequent symptomatisch behandelt werden“, so Madisch. „Dafür gilt das Stufenschema.“ Hier steht an erster Stelle eine Lebensstiländerung: genug trinken, sich altersgerecht körperlich bewegen und den Stuhlgang nicht unterdrücken. Ballaststoffe können helfen, manchmal belasten sie aber auch. Denn Ballaststoffe können zu weiteren Beschwerden wie Blähungen und Druckgefühl im Darm führen. „Die Effekte der Lebensstiländerungen sind zudem eher gering, wie Studiendaten zeigen“, fasst Madisch zusammen. Und nun?

Keine Angst vor Abführmitteln

An zweiter Stelle sehen die Behandlungsempfehlungen den Einsatz sogenannter Laxanzien vor. Die Wirkstoffe Macrogol, Bisacodyl und Natriumpicosulfat (zum Beispiel in Dulcolax) haben sich bei akuter und chronischer Obstipation bewährt. „Die Wirksamkeit und Sicherheit von Abführmitteln sind bei chronischer Obstipation in zahlreichen Studien und einer Metaanalyse nachgewiesen worden, weshalb sie sich für eine Langzeitanwendung eignen“, betont Madisch. Und damit wird mit einem weit verbreiteten Verstopfungsmythos aufgeräumt. Denn der Darm „gewöhnt“ sich nicht an Abführmittel. Ein wichtiger Tipp für Betroffene ist zudem Entspannung im Alltag, denn Stress kann für das Auftreten einer Verstopfung verantwortlich sein, aber auch beim Toilettengang selbst. Man sollte sich genug Zeit nehmen, beispielsweise immer morgens nach dem Frühstück und in Ruhe sitzen bleiben. Oft gewöhnt sich der Darm dann an einen regelmäßigen Zeitpunkt.

Quelle: djd/pressetreff

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