Meilenstein in der Alzheimer-Demenz Forschung: TPS® bremst demenzbedingten Hirnabbau
Alzheimer-Demenz ist eine neurodegenerative Erkrankung. Sie schädigt unter anderem die Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn und unterbricht so die Kommunikation zwischen den Zellen. Die Folge sind Gedächtnisverlust, Wortfindungs- und Orientierungsstörungen, oft auch Depressionen. Hinzu kommen im weiteren Verlauf der Erkrankung die Beeinträchtigung wichtiger Körperfunktionen und das vollkommene Erliegen der Persönlichkeit. Alzheimer-Demenz ist nicht heilbar, eine Behandlung der Symptome und das Aufhalten der Erkrankung jedoch mittlerweile möglich. Dabei kommen bei der neuen Behandlungsmethode TPS® niedrigenergetische Stoßwellen in einer nicht-invasiven, ambulanten Behandlungsform zum Einsatz, deren Einfluss auf den menschlichen Organismus regenerierend wirkt und für Betroffene sicher ist.

Mit der BodyTrack®-Software des NEUROLITH-Systems wird die Kopfform durch einfache und schnelle Kalibrierung mit den patienteneigenen MRT-Daten in Deckung gebracht. Foto: NEUROLITH®
Im Laufe der vergangenen Jahre ist es Forschenden und Mediziner*innen in Zusammenarbeit mit Ingenieur*innen und Medizintechniker*innen des renommierten Schweizer Medizintechnik-Unternehmens Storz Medical gelungen, diese Forschung und Ergebnisse, die man durchaus als Gamechanger betrachten kann, in eine Klinik- und Praxis-taugliche Therapiemethode zu übersetzen: Mit dem Stoßwellen-System NEUROLITH®, das zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS®) eingesetzt wird, steht Alzheimer-Demenz-Betroffenen jetzt eine wirksame und vor allem auch nahezu nebenwirkungsfreie Behandlungsform zur Verfügung.
Nach Studienergebnissen, u.a. unter der Leitung des Neurologen Prof. Dr. med. Roland Beisteiner, MedUni Wien, Universitätsklinik für Neurologie, kann man mit dem medizintechnischen System NEUROLITH® mittels Stoßwellen – erstmalig in der Medizin – in alle Teile des Gehirns eindringen und jene Nervenzellen und Areale gezielt aktivieren, die zur Regeneration von Hirnfunktionen beitragen können.
Mit TPS® ist Regeneration erstmals möglich
Die extrem kurzen Stoßwellen bzw. Schallpulse der Transkraniellen Pulsstimulation (TPS®) führen zu kurz- fristigen Membranveränderungen an den Gehirnzellen. Die Konzentration von Transmittern und anderen biochemischen Stoffen wird dabei lokal verändert. Die Konsequenz ist eine Aktivierung von Nervenzellen und der Aufbau kompensatorischer Netzwerke, also die Bildung neuer Synapsen, die die erkrankte Hirnfunktion verbessern. Zudem werden Wachstumsfaktoren freigesetzt. Dadurch kommt es zu einer Verbesserung der Gehirndurchblutung sowie zur Bildung neuer Gefäße und zur Nervenregeneration. Die Behandlung unterstützt darüber hinaus die Ausschüttung von Stickoxid und die Stimulation der sog. BDNF, Proteine aus der Gruppe der Neurotrophine, die Nervenzellen und Synapsen schützen. Weitere Studien zeigen, dass auch der Gewebeschwund im Gehirn durch die TPS® gebremst werden kann.
Das Resultat: Das Gedächtnisnetzwerk wird angetrieben und die Gedächtnisleistung steigt. Betroffene werden auch körperlich wieder aktiver, können selbstbestimmter am sozialen Leben teilnehmen, sind wieder mehr Herr ihrer eigenen Persönlichkeit, erlangen so wieder mehr Lebensqualität.
TPS in der Praxis – wirksam, sicher und unkompliziert
Die Transkranielle Pulsstimulation erfolgt ambulant. Während der Therapie sitzen die Patient*innen entspannt in einem Behandlungsstuhl, während die Behandelnden ein Ultraschall auf Haare und Kopfhaut auftragen. So wird sichtbar, welche Gehirnregion während der Therapie von den Stoßwellen erreicht wird. Die Behandlung dauert i.d.R. ca. 30 Minuten und wird zunächst sechs Mal innerhalb von zwei Wochen durchgeführt. Danach sind zur Aufrechterhaltung der Regeneration einzelne Auffrischungsbehandlungen angezeigt, die alle vier bis sechs Wochen wiederholt werden sollten.
Die TPS® ist zwar eine singuläre Therapie, stellt aber auch eine Zusatz-Option zu bereits bestehenden Behandlungen dar. Alle laufenden medikamentösen Therapien oder Methoden wie Physio- oder Ergo-Therapie werden weiter fortgeführt.
Die Transkranielle Pulsstimulation ist bei Patient*innen mit leichter bis mittelschwerer Alzheimer-Demenz angezeigt. Mittlerweile arbeiten in Deutschland, Österreich und der Schweiz ca. 40 Kliniken, darunter auch erste Universitätskliniken, sowie niedergelassene Praxen mit der TPS®.
Erfahren Sie mehr unter: www.alzheimer-deutschland.de