Volle Augenbrauen für ein harmonisches Aussehen
Volle Augenbrauen sind nicht nur ein Blickfang, sie erfüllen auch wichtige Aufgaben zum Schutz der Augen. Ein Verlust der kleinen Härchen kann viele Ursachen haben. Viele Betroffene denken dann über eine Haartransplantation nach. Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, spricht darüber, für wen sich der Eingriff eignet, über Ablauf und Kosten.

Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, Klinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie und Präsident der Internationalen Gesellschaft für Ästhetische Medizin (IGÄM e.V.). Fotos: Bodenseeklinik GmbH / Pexels.com
Herr Prof. Mang, für wen ist diese Methode geeignet?
Prof. Werner Mang: „Unsere Augenbrauen sind nicht nur ein ästhetischer Blickfang und unterstreichen die Mimik. Vielmehr erfüllen sie im Zusammenspiel mit den Wimpern auch nützliche Aufgaben, wie den Schutz der Augen vor Fremdkörpern. Zudem halten sie Schweiß und Feuchtigkeit von den Augen fern. Manchmal kommt es zum Verlust der Brauenhärchen – beispielsweise durch Haarausfall (z. B. Wechseljahre, Krankheiten), nach Narbenbildung (nach Unfällen oder Operationen), bei Verbrennungsopfern – oder die Augenbrauen fehlen aus genetischen Gründen von Geburt an. In diesen Fällen ist eine Augenbrauentransplantation mit Eigenhaar für betroffene Frauen und Männer geeignet, um wieder natürlich und harmonisch aussehen zu können.“
Was wird dabei genau gemacht?
Prof. Werner Mang: „Für diese besondere Art der Haartransplantation empfiehlt sich die I-FUE-Methode (Intermittent Follicular Unit Extraction), um die Augenbrauen zu verdichten und wieder aufzufüllen. Diese Methode ist sehr gewebeschonend und hinterlässt keine Narben. Die Anwuchsrate der Härchen liegt bei circa 90 Prozent, weshalb diese Methode auch bei Komplettverlust der Brauen sehr effektiv und nachhaltig ist. Zur Transplantation eigenen sich eigene gesunde Augenbrauenhärchen, wenn vorhanden, oder auch Kopfhaar. Im ersten Schritt werden einzelne Haarfollikel vom Hinterkopf oder einer anderen geeigneten Körperregion entnommen. Die Anzahl der Haarfollikel richtet sich nach dem auszufüllenden Bereich – für eine Augenbraue werden meist zwischen 150 und 200 Einzelhaare nach genauer Prüfung ihrer Struktur implantiert. Dabei ist auch auf die Wuchsrichtung der Brauen zu achten, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.“
Wie lange dauert der Eingriff?
Prof. Werner Mang: „Die Dauer des Eingriffs ist je nach Umfang der zu transplantierenden Haarfollikel unterschiedlich – sie liegt im Schnitt meist zwischen zwei und vier Stunden.“
Was muss man davor und danach beachten?
Prof. Werner Mang: „Bevor man sich für eine Augenbrauentransplantation entscheidet, ist es wichtig, ein ausführliches Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Spezialisten zu führen, um über die individuelle Behandlung aufgeklärt und über alle Risiken informiert zu werden, auch wenn diese sehr gering sind. Nach der Transplantation kann es in den ersten Tagen zu leichten Schwellungen oder Schmerzen kommen. Zwischen der dritten und fünften Woche nach dem Eingriff fallen die Haarimplantate zunächst wieder aus. Nach circa drei bis fünf Monaten sind sie jedoch vollständig nachgewachsen.“
Hält das Ergebnis für immer?
Prof. Werner Mang: „Sobald die neuen Augenbrauenhärchen nachgewachsen sind, bleiben diese dauerhaft. Das endgültige Ergebnis der Haartransplantation zeigt sich nach ungefähr zehn Monaten nach dem Eingriff.“
Wieviel kostet solch ein Eingriff?
Prof. Werner Mang: „Genau wie die Dauer des Eingriffs richten sich auch die Kosten dafür nach der Menge der eingesetzten Haarfollikel. Je nach Umfang liegen wir bei 1.000 bis 3.500 Euro.“
Quelle: Bodenseeklinik