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Ästhetik | Chirurgie

Erste Zahlen und Trends aus der neuen DGÄPC-Statistik

Bereits seit 17 Jahren gilt die DGÄPC-Statistik als wichtiger Indikator für die Erkennung von Trends und Tendenzen im Bereich der Ästhetisch-Plastischen Chirurgie. Ein erster Blick in die derzeit noch laufende Patient*innenbefragung der Deutschen Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie lässt erste deutliche Trends für das Jahr 2025 erkennen.

Botulinumtoxinbehandlungen ist bei den Fachärzten auf Platz 1

Auch im Jahr 2025 setzt sich die Tendenz von steigenden Behandlungszahlen im Bereich der Botulinuminjektionen fort. Bei einem Blick in die noch laufende Patient*innenumfrage liegt die Behandlung von mimischen Falten mit Botox derzeit auf Platz 1 der Gesamtzielgruppe. Auch bei jüngeren Patientinnen unter 30 steigen die Behandlungszahlen. Waren es 2024 noch 7,1%, sind es im Sommer 2025 bereits 8,8%.a

Die steigende Nachfrage nach Botulinuminjektionen bringt aber dennoch einen Nachteil mit sich, bemerkt Dr. Helge Jens, Präsident der DGÄPC: „Immer häufiger werden wir mit Komplikationen nach Botox-Behandlungen konfrontiert. Und das liegt nicht ausschließlich an schlecht oder gar nicht ausgebildeten Behandlern, sondern auch an Medikamentenfälschungen, die den Markt mehr und mehr beherrschen.

Deshalb sei laut dem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie eine Einhaltung der normalen Bestellungswege von enormer Bedeutung, um die Patient*innen und sich
als Behandlerin bzw. Behandler zu schützen. Denn Botulinumtoxin ist in Deutschland als Medikament deklariert und sollte nur über den Außendienst der Pharmahersteller oder dafür ausgewählte Apotheken bezogen werden. „Wer sich sicher sein möchte, dass er keine Fälschung erhält, der sollte die Finger von dubiosen Onlineangeboten oder auch internationalen Apotheken lassen“, rät Dr. Jens.

Deutsche Patientinnen zählen zur weltweiten Spitze bei Brust-OPs

Weltweit belegt Deutschland auch im Jahr 2025 Platz 4b bei brustchirurgischen Operationen wie Brustvergrößerungen mit Implantat oder Eigenfett, Brustverkleinerungen, Bruststraffungen und Implantatwechseln. In den Trendzahlen der DGÄPC Statistik 2025 macht das rund ein Drittel der Patientinnen aus.

Besonders häufig durchgeführt werden Brust-Operationen bei der jungen Zielgruppe unter 30 Jahren. Hier liegt der Wert aller brustchirurgischen Eingriffe bei jungen Frauen bei knapp 50%a in den Trendzahlen. Dabei belegt die Brustvergrößerung mit Implantat mit 15,1%a derzeit Platz 1, gefolgt von der Brustverkleinerung mit 12,8%.a

Die weibliche Brust ist gerade in der jüngeren Generation ein Sinnbild für Selbstbestimmung und ihre Behandlung ein Weg zu einem verbesserten Selbstwertgefühl. Während das Thema vor zehn Jahren noch sehr schambehaftet war, wird heute sehr viel offener damit umgegangen“, stellt Dr. Helge Jens, Präsident der DGÄPC und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, auch immer wieder in seinem Arbeitsalltag fest. Ein weiterer Grund für die große Beliebtheit von Brustoperationen in Deutschland ist die hohe Qualität in deutschen Facharztpraxen und Ästhetisch-Plastischen Privatkliniken.

Intimchirurgie verzeichnet starken Zuwachs bei den jungen Patientinnen

In den Vorabzahlen ist bereits jetzt ein Trend sehr klar zu erkennen. Bei intimchirurgischen Behandlungen gibt es in der Gesamtzielgruppe von 18–80+ Jahren einen Zuwachs von über 1,6%.a Besonders deutlich fällt dieser jedoch bei jüngeren Frauen unter 30 Jahren aus. Hier liegen die Intimkorrekturen mit 11,8%a auf Platz 3 der Behandlungsstatistik. Im Vorjahr waren es 7,1%.

Dabei geht es den Patientinnen in der Regel nicht um Designervulven, wie das gerne in den Sozialen Medien dargestellt wird, sondern um die Behebung eines immer noch sehr schambehafteten Problems. Als Fachärztin für Plastische und Ästhetische Chirurgie und als Frau freue ich mich, dass immer mehr Frauen den Mut finden, sich zu öffnen und helfen zu lassen“, so Dr. Michaela Montanari, Mitglied des Vorstands und Expertin für Intimchirurgie.

Nicht selten gehen mit anatomischen Anomalien im Bereich der Vagina nicht nur funktionelle Probleme, sondern auch psychische Störungen, wie z.B. ein stark beeinträchtigtes Sexualleben, einher.

Die Beeinflussung durch Social Media ist so hoch wie nie

Bereits seit über zwei Jahren setzen sich die drei großen Fachgesellschaften für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Deutschland – die Deutsche Gesellschaft für Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie e.V. (DGPRÄC), die Vereinigung der Deutschen Ästhetisch-Plastischen Chirurgen (VDÄPC) und die Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie (DGÄPC) – gemeinsam dafür ein, dass vor allem die junge, noch leicht zu beeinflussende Zielgruppe im Umgang mit Sozialen Medien geschützt wird. Die Zahlen der DGÄPC Statistiken der vergangenen vier Jahre bestätigen, dass der Umgang mit den Sozialen Medien enormen Einfluss auf das Selbstbild junger Menschen hat.

Für das Jahr 2025 ist in der noch laufenden Umfrage der bisher höchste Wert mit 27,3%a bei den unter 30-Jährigen bei der Beeinflussung durch Soziale Medien zu erkennen – das Phänomen betrifft also mehr als ein Viertel der Patient*innen. Umso erfreulicher ist die Zahl der Patient*innen unter 30, die sich mittlerweile für eine Kennzeichnungspflicht von digital bearbeitetem Bildmaterial aussprechen. So wünschen sich 65,8%a der unter 30-Jährigen eine solche, in der Gesamtzielgruppe sind es 55,8%.a

Die komplette DGÄPC-Statistik 2025 mit allen Zahlen wird am 14.11.2025 im Rahmen der DGÄPC Jahrestagung in Dresden veröffentlicht.

Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ästhetisch-Plastische Chirurgie

a Vorabzahlen der DGÄPC Statistik 2025; der Erhebungszeitraum läuft noch bis Oktober 2025.

b Quelle Isaps Global Survey 2024; Platz 1: Brasilien, Platz 2: Italien, Platz 3: Frankreich, Platz 4: Deutschland, Platz 5: USA.

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