Vitiligo – Das Geheimnis der weißen Flecken
Als Schwarzer geboren, als Weißer gestorben: Michael Jacksons Verwandlung von rassig dunkler zu schneeweißer Haut gab zu seinen Lebzeiten Raum für zahlreiche Gerüchte. Nach seinem Tod wurde in seinem Autopsie-Bericht bestätigt: Der „King of Pop“ litt unter Vitiligo – der Weißfleckenkrankheit. Doch was steckt hinter dieser nicht ansteckenden Hautkrankheit?
Formen und Therapie
- Ca. 80 % der Betroffenen leiden unter der generalisierten Vitiligo, bei der sich häufig ein rascher Verlauf zeigt und oftmals in Assoziation mit Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen steht. Bei dieser Form eignet sich die UVB-Therapie, bei der die betroffenen Areale mit UVB Licht bestrahlt werden.
- Bei der segmentalen Vitiligo, die sich durch ihre symmetrischen Flecken charakterisiert, meist bereits in der Kindheit beginnt und selten von anderen Autoimmunerkrankungen begleitet wird, stehen lokale Therapien mit Salben im Vordergrund.
- Die fokale Vitiligo gilt als vergleichsweise therapieresistent. Typisch für diese Form ist die einseitige unsymmetrische Verteilung der Flecken.
In die Wiege gelegt?
In einigen Familien tritt Vitiligo gehäuft auf, so dass eine erbliche Veranlagung bestehen könnte. Auch auf einigen Fotos von Prince Michael, Michael Jacksons Sohn, sind bereits erste weiße Flecken zu sehen.
Die Vitiligo-Betroffene Brown-Young, die sich gerne Winnie Harlow nennt, machte sich die Krankheit zu Nutze und stand – anders als Michael Jackson – zu ihren weißen Flecken. Die Kanadierin ist mittlerweile ein anerkanntes Model und war beispielsweise im September 2014 auf dem Laufsteg der London Fashion Week zu sehen.
Flecken auf der Seele
Viele Patienten schaffen es nicht so selbstbewusst mit der Krankheit umzugehen, werden von Selbstzweifeln heimgesucht und mit Ausgrenzung bestraft. Emotionaler Stress kann das Fortschreiten der Weißfleckenkrankheit beschleunigen und so geraten Betroffene oft in einen Teufelskreis. Psychiater oder Selbsthilfegruppen sollten in Anspruch genommen werden, um diesen Bann zu durchbrechen und sich wieder schön in seiner Haut fühlen zu können.
Quelle: medicalpress