„Unsere Kund*innen sind mit den Treatments und deren Ergebnissen sehr zufrieden“
Interview mit Dr. med. Andrea Schulz (Essen)
Frau Dr. med. Andrea Schulz führt seit über 5 Jahren als ärztliche Leiterin das Laser Medizin Zentrum Rhein-Ruhr in Essen. Als Fachärztin für Dermatologie sowie Plastische, Rekonstruktive und Ästhetische Chirurgie vereint sie als eine von wenigen Behandler*innen in Deutschland die Kenntnisse und Fähigkeiten beider Fachgruppen und kann ihren Patient*innen somit eine hochqualifizierte, ganzheitliche dermatologische und ästhetische fachärztliche Versorgung bieten. Wir sprachen mit Frau Dr. Schulz über Ihre Erfahrungen mit einem 2-in-1-Multisystem, welches Radiofrequenz-Microneedling mit Vakuum-Technologie sowie hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU) zur Hautstraffung integriert.
MÄC: Frau Dr. Schulz, in Ihrer Praxis in Essen offerieren Sie Ihren Patient*innen im ästhetischen Bereich eine ganze Reihe an non- bzw. minimalinvasiven Behandlungsmöglichkeiten mittels hochwertiger Gerätschaften namhafter Hersteller. Jetzt haben Sie trotz des bereits vorhandenen, durchaus beeindruckenden „Fuhrparks“ vor Kurzem ein ganz neues Gerät angeschafft. Worum handelt es sich hierbei genau und was ist das Besondere an diesem neuen System?
Dr. Schulz: Unser neues Gerät – ReLift – ist ein 2-in-1-Multisystem, das ein Radiofrequenz-Microneedling mit Vakuum-Technologie sowie hochintensiven fokussierten Ultraschall (HIFU) zur Hautstraffung kombiniert. Das HIFU-Verfahren erzeugt mittels Ultraschallenergie und einer daraus resultierenden Temperatur von 65-80 Grad einen Koagulationspunkt in der Haut. Daraufhin zieht sich die SMAS-Schicht (Faszie) sofort zusammen, um die Haut zu straffen. Mit einem einzigen System sind somit ganz unterschiedliche, individuell zugeschnittene Behandlungen möglich.
MÄC: Wie haben Sie den in den letzten Jahren immer stärker werdenden Trend weg von operativen und hin zu minimal- und non-invasiven Treatments wahrgenommen? Kommunizieren ihre Patient*innen diesen Wunsch Ihnen gegenüber proaktiv?
Dr. Schulz: In der Tat, es hat sich im Laufe der Jahre zunehmend gezeigt, dass viele unserer Patienten*innen gerne geringere Risiken eingehen möchten und eine geringe berufliche und gesellschaftliche Ausfallzeit wünschen. Operative Maßnahmen bis hin zum Facelift erfordern zeitliche Planung und Organisation. Man muss dazu sagen, dass ein gutes Facelift in einer fachkundigen Hand immer noch eine sichere und zielorientierte Behandlung darstellt! Mittlerweile scheuen aber immer mehr Patient*innen die operativen Eingriffe aufgrund des zeitlichen Aufwandes und der längeren Abheil- und Ausfallzeiten. Auch die Tatsache, dass operative Verfahren unmittelbar zu deutlich sichtbaren Ergebnissen bzw. Veränderungen führen, ist für einige Patient*innen eher abschreckend, da sie lieber eine sanfte, kontinuierliche Verbesserung erzielen möchten.
MÄC: Welche konkreten Kriterien haben Sie dazu bewogen, das neue System anzuschaffen?
Dr. Schulz: Zunächst einmal ist die Firma Zimmer Medizinsysteme ja ein langjähriger Partner des Laser Medizinzentrums Rhein-Ruhr in Essen. Für uns ist es generell wichtig, einen verlässlichen Partner an der Seite zu haben, der zuverlässig die Wartungen und sicherheitstechnischen Überprüfungen durchführt. Auch die anschließende Einarbeitung unserer Mitarbeiter*innen an dem Gerät innerhalb unserer Praxis ist enorm wichtig. Da wir viele schwerwiegende Narben behandeln, suchten wir konkret nach einem Microneedlingsystem mit Radiofrequenz.
Die Entscheidung, den ReLift zusätzlich in unser Portfolio aufzunehmen, wurde ganz erheblich durch eine Vielzahl konkreter Nachfragen seitens unserer Patient*innen beeinflusst. Viele unserer Patient*innen sind da wirklich gut im Thema und hören – gerade auch über Social Media – sehr früh von interessanten neuen Treatments. Speziell HIFU ist daher in der einschlägigen Klientel quasi in aller Munde und man spricht uns dementsprechend proaktiv darauf an. Aber auch etwas weniger vorinformierte Patient*innen haben oft zumindest schon einmal davon gehört und haben ein positives Vor-Urteil, was nicht zuletzt dem aktiven Marketing des Hersteller zu verdanken ist, welches sich dann in der ästhetischen Praxis in einer erfreulichen Nachfrage niederschlägt. Aber vor allem haben uns natürlich die Ergebnisse dieser ausgesprochen effektiven Behandlung im non-invasiven Bereich überzeugt, sodass wir gerade die möglichen Kombinationsbehandlungen als eine sehr gute Ergänzung für unsere Praxis betrachten.
MÄC: Das System hat zwei dezidierte Handstücke für die beiden Anwendungsmodi?
Dr. Schulz: Richtig. Das Handstück für hoch-intensiv fokussierten Ultraschall minimiert mit seinem sog. Transhole-Applikator die Auswirkungen des Kavitationsphänomens auf die Energieübertragung, erzeugt einen stabilen Koagulationspunkt, vermeidet unnötige Schmerzen und Wärmeentwicklung sowie Schäden an der Hautoberfläche und arbeitet mit unterschiedlichen Kartuschen für die Fokussierung auf Gesicht und Körper. Die Wirktiefe kann variiert werden von 1,5 mm oder 3,0 mm zur Behandlung der Dermis im Gesicht bis hin zu 4,5 mm zur Behandlung des tieferen subkutanen Gewebes im Gesicht. Das Handstück ist ergonomisch und es gibt ein Schnellwechselsystem für die Kartuschen für einen unterbrechungsfreien ganztägigen Betrieb. Die Anwendungsgebiete sind weit gefächert: Verbesserung der Augenbrauen, Doppelkinn, Volumenreduzierung, Elastizität der Wangen, Lifting, Straffung, Faltenreduzierung, Hautverjüngung und Kollagenregeneration.
Das Handstück für das RF-Needling erzeugt ein Vakuum für eine gleichmäßige Behandlung in der gewählten Tiefe und hält die Haut an Ort und Stelle, ohne dass Druck auf die Haut ausgeübt werden muss; es gibt drei Stärke-Stufen für das Vakuum zur Anpassung an alle Hauttypen. Für ein vielfältiges Needling gibt es sterilisierte 10, 25 und 36 Pin Nadeln, isolierte und nicht-isolierte Nadeln und 10 Radiofrequenzstufen.
Das RF-Needling nutzen wir in unserer Praxis zur Qualitätsverbesserung grob strukturierter Haut, zur Falten- und insbesondere Narbenbehandlung. Poren können verkleinert und Pigmentverschiebungen verbessert werden.
MÄC: Wie wird die Behandlung vorbereitet und wie sind die genauen Wirkprinzipien?
Dr. Schulz: Zuerst gehen wir natürlich auf die individuellen Wünsche der Patientin bzw. des Patienten ein. In einem ausführlichen Gespräch erfolgt auch eine sehr differenzierte Anamnese. Wir besprechen neben der Funktionsweise der jeweiligen angedachten Behandlungen die Areale, wo die Behandlung durchgeführt werden soll, und erklären natürlich auch, warum andere Bereiche nicht ganz so ideal zu behandeln sind. Wir besprechen mögliche Kontraindikationen und erläutern ganz ausführlich mögliche Nebenwirkungen.
Das RF-Microneedling führt durch die mittels RF-Energie erzeugte Wärme zu einer kontrollierten Gewebedestruktion. Hierdurch wird die Kollagenstruktur stabilisiert und die Bildung von neuem Kollagen und Elastin stimuliert. ReLift verfügt über eine Funktion zur Feinsteuerung der Eindringtiefe, somit können vielfältige Hautprobleme ganz individuell behandelt werden.
Darüber hinaus bietet das System durch die hochintensive fokussierte Ultraschallenergie (HIFU), die eine Wärme von 65-80 °C erzeugt, eben eine nicht-chirurgische, non-invasive Methode zum Abbau von Fett und einer Erhöhung der Hautelastizität. Die Wärme wird exakt in der gewünschten Tiefe der Hautschicht abgegeben, ohne dass die Hautoberfläche oder das umliegende Gewebe beschädigt wird. Es gibt unterschiedliche Kartuschen mit drei unterschiedlichen Eindringtiefen für unterschiedliche Indikationen.
MÄC: Lässt sich ReLift auch mit weiteren ästhetischen Maßnahmen sinnvoll kombinieren?
Dr. Schulz: Ja, zum Beispiel bei Patient*innen, die eine Straffung der Hautpartie und insbesondere der Kinnlinie haben möchten, setzen wir gerne zuerst das hoch fokussierte Ultraschalllifting ein. Liegt darüber hinaus eine Großporigkeit der Haut vor oder sind auch kleinere Narben vorhanden, setzen wir anschließend auch das RF-Microneedling ein. Ergänzend besteht im Anschluss die Möglichkeit, am gleichen Tag auch ein Treatment mit Botox oder auch Hyaluronsäure durchzuführen. Man kann auch mehrere Areale effektiv mit dem ReLift behandeln, wenn die Schmerztoleranz der Patientin bzw. des Patienten dies zulässt.
MÄC: Welche Nebenwirkungen können auftreten und wie lang ist die Downtime?
Dr. Schulz: Um mit dem letzten Punkt zu beginnen: Bei dem hoch fokussierten Ultraschall hat man im Prinzip keine Ausfallzeit; die Patient*innen verlassen die Praxis und haben keine gesellschaftliche Einschränkung. Es kann im Einzelfall zu einer Rötung kommen, welche jedoch in der Regel innerhalb weniger Stunden bis maximal nach wenigen Tagen wieder verschwindet. Es kann auch zu einer leichten Schwellung der Haut kommen, welche durch eine leichte Kühlung innerhalb kurzer Zeit ebenfalls wieder verschwindet.
Beim RF-Microneedling ist es so, dass eine Rötung definitiv sichtbar ist, teilweise bis zu zwei Wochen danach sieht die Haut „älter“ und papyrusartig trocken aus, so dass manche Patient*innen den Eindruck gewinnen, das Hautbild habe sich tatsächlich verschlechtert. Über diesen erwartbaren Effekt aufgrund der Abschilferung der oberflächlichen Epithelien sollte man die Patient*innen daher natürlich vorher aufklären! Nach ca. ein bis zwei Wochen kommt dann der positive Effekt zum Vorschein.
Unsere Patient*innen bekommen im Anschluss für die Nachbehandlung immer eine Creme, welche unterstützend in der Wundheilung sowie als Pflege bei Feuchtigkeitsverlust dient. Zusätzlich kann man die Haut der Patient*innen nach der Behandlung kühlen.
MÄC: Für welche Patient*innen und welche Areale setzen Sie das System am häufigsten ein?
Dr. Schulz: Es gibt aufgrund der Vielseitigkeit des Systems tatsächlich eine insgesamt sehr große Zielgruppe innerhalb unseres Klientels. Zunächst einmal haben wir die gängigen Anwendungen im Gesicht, auf jeden Fall die Stirn, die Augenpartie, natürlich die Nasolabialfalte, der Wangenbereich, die „Hänge-Bäckchen“, die Kinnpartie und die Falten am Hals. Wir haben Patienten*innen, die sich zum Beispiel nur die Falten glätten lassen möchten, Patienten*innen mit altersbedingt verminderter Elastizität der Haut, die auch eine Straffung wünschen, Patienten*innen, die keine Ausfallzeit akzeptieren und direkt wieder an den Arbeitsplatz zurückkehren wollen, oder auch Patienten*innen, welche im Körperbereich Dehnungsstreifen am Bauch, an den Flanken, an der Hüfte, an den Oberschenkeln und den Innenschenkeln sowie natürlich auch das Dekolleté und auch die Arme behandeln lassen möchten. Eventuell sollte man bei Patient*innen, die eine sehr dünne, schlaffe Haut mit wenig kollagenem Unterfettgewebe haben, aber zu einer anderen Behandlungsmethode raten.
Wir empfehlen unseren Patientinnen und Patienten generell, mit den nicht-invasiven Treatments doch schon recht früh zu beginnen, da sich dadurch – natürlich immer kombiniert mit einem gesunden Lebenswandel – der Alterungsprozess optisch verzögern beziehungsweise ein frisches Erscheinungsbild länger aufrecht erhalten lässt.
MÄC: Wie lange dauert es, bis die endgültigen Ergebnisse sichtbar sind, und wie oft sollte man die Behandlungen wiederholen bzw. auffrischen?
Dr. Schulz: Nach der ersten Behandlung sollten Patient*innen beim RF-Microneedling RF schon so 3-4x mit einem Abstand von circa 3-6 Wochen – je nach Abheilung und Empfindlichkeit – wiederkommen, natürlich auch je nach Beschwerdebild. Man sollte in der Zeit direkt nach einem Treatment grundsätzlich eine Hautpflege mit einem hohen Lichtschutzfaktor wählen.
Zur Faltenreduzierung empfehle ich initial 3-5 Behandlungen, das gleiche gilt auch bei einer kombinierten Behandlung beider Methoden. Bei dem hoch fokussierten Ultraschall sollte der Heilungsprozess nach der ersten Behandlungssequenz abgewartet werden und nach ca. drei Monaten eine weitere Behandlung erwägt werden, sofern diese überhaupt notwendig ist. Eine Auffrischung könnte je nach Volumenverlust einmal jährlich wiederholt werden.
Die Ergebnisse sind ausgesprochen gut und teilweise sogar schon nach zwei Wochen sichtbar. Das tatsächliche Endergebnis sieht man nach ca. 3-6 Monaten.
MÄC: Also ist das Kund*innenfeedback positiv?
Dr. Schulz: Die Rückmeldungen, die wir bis dato von unseren Patient*innen bekommen haben, waren durchweg positiv! Unsere Kund*innen – und somit auch wir – sind mit den Treatments und deren Ergebnissen einfach sehr zufrieden.
MÄC: Sehr geehrte Frau Dr. Schulz, vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte S. Höppner.
Quelle. www.mdmverlag.com