Immer mehr Hauttumore im Kopf- und Halsbereich
Etwa 250.000 Menschen erkranken in Deutschland jährlich an Hauttumoren im Kopf- und Halsbereich – Tendenz steigend – auch aus Sicht der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V. (DGMKG) eine alarmierende Entwicklung. Da das Hauptrisiko für diese Tumore die Sonnenexposition ist, warnen die Experten vor zu viel UV-Strahlung – in den Wintermonaten vor allem vor künstlicher UV-Strahlung in Sonnenstudios.

Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor und eine Kopfbedeckung sind beim Sonnenbaden unverzichtbar. Foto: pexels-rodnae
Die Behandlung von Hauttumoren im Hals-, Mund- und Kieferbereich ist eine große medizinische Herausforderung: „Dermatologen, Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen, plastische Chirurgen, Onkologen und Strahlenmediziner arbeiten bei der Therapie Hand in Hand“, erklärt Privatdozent Dr. Dr. Jan D. Raguse, Experte der DGMKG. „Bei operablen Tumoren ist ein Eingriff das erste Mittel der Wahl. Dabei werden die betroffenen, erkrankten Hautstellen mit einer histographischen Kontrolle besonders exakt entfernt. Nach einer solchen Operation können Heilungsraten von weit über 95% erzielt werden.“ Für die Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgen ist es bei den Operationen besonders zentral, die spätere Rekonstruktion des Gesichts im Hinterkopf zu haben. Im Gesicht – vor allem in sensiblen Zonen wie den Lidern oder der Nase – wenden die Spezialisten verschiedenste Transplantationsmöglichkeiten von Haut und Gewebe an, um den ästhetischen Bedürfnissen der Patienten gerecht zu werden. „Unser Ziel ist es dabei natürlich, das Gesicht des Erkrankten bestmöglich wieder zu rekonstruieren“, betont Raguse, Chefarzt der Abteilung für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie/Plastische Operationen an der Fachklinik Hornheide. Bei den Operationen kommen modernste Methoden zum Einsatz, auch wenn der häufig dargestellte gezüchtete Hautersatz leider noch nicht im Alltag angekommen ist. „Die modernen, zielgerichteten Wirkstoffe kommen vor allem bei weit fortgeschrittenen, immer wieder auftretenden oder metastasierten Tumoren zum Einsatz“, so Raguse. Insbesondere der bösartige schwarze Hautkrebs könne so mittlerweile über Jahre oder sogar Jahrzehnte stabilisiert werden.
Vorsicht bei Sonne und Solarium
Der Hauptrisikofaktor für alle Hautkrebsarten im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich sei die langjährige, intensive Sonnenexposition. Diese werde in der Haut „gespeichert“. Mit einer Verzögerung von vielen Jahren oder auch Jahrzehnten könne dies schlimme Folgen – wie zum Beispiel Hautkrebs – nach sich ziehen. Laut der Deutschen Krebshilfe erhöhe die Nutzung von Solarien nachweislich das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. So verdoppele sich beispielsweise für Personen, die bis zu einem Alter von 35 Jahren regelmäßig Solarien nutzen, das Risiko für schwarzen Hautkrebs. „Sonnenstudiobesuche sollten deshalb unbedingt reduziert werden“, so Raguse. Auch zu viel natürliche Sonnenstrahlung sei schädlich. Beim Sonnenbaden sollte deshalb immer eine Kopfbedeckung zum Einsatz kommen und Sonnencremes mit einem hohen Lichtschutzfaktor in ausreichender Menge genutzt werden.
Quelle:
Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie e.V.