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BVDD-Forderung nach staatlich organisiertem Hautkrebs-Screening schlägt hohe Wellen

Der Präsident des Berufsverbandes der Deutschen Dermatologen (BVDD), Dr. Ralph von Kiedrowski, hat in einem Interview mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ ein staatlich organisiertes Hautkrebs-Früherkennungsprogramm gefordert – und dadurch nicht nur ein starkes mediales Echo ausgelöst, sondern auch zahlreiche Reaktionen von Patientinnen und Patienten erhalten. Diese weisen auf die bereits heute langen Wartezeiten auf einen Termin für das Hautkrebs-Screening hin. Der BVDD stellt nun klar, dass dies ein politisches Problem ist. Die steigende Zahl an Hautkrebsfällen kann jedoch nur durch mehr Prävention gesenkt werden.

Um wirksam gegen die stetig steigende Hautkrebs-Inzidenz anzugehen, müssen aus Sicht des BVDD mehr zeitliche und finanzielle Ressourcen in die Hautkrebs-Vermeidung (primäre Prävention) und in die Hautkrebs-Früherkennung (sekundäre Prävention) investiert werden. „Daran führt aus wissenschaftlicher Sicht kein Weg vorbei. Dazu gehört auch der Aufbau eines strukturierten und risikoadaptierten Hautkrebs-Screenings mit einem Einladungsprozess für die rund 35 Millionen Berechtigten, vergleichbar dem Mammographie-Screening“, erneuert BVDD-Präsident Dr. Ralph von Kiedrowski seine Forderung. Gleichzeitig verweist er darauf, dass dieser Lösungsansatz inhaltlich ausgearbeitet und im Gesamtkontext nachhaltiger Gesundheitsreformen bei der ambulanten Versorgung gesehen werden muss. Das gesetzliche Hautkrebs-Screening in seiner jetzigen Form erreicht oft nur die ohnehin Gesundheitsbewussten und weniger die Vorsorgemuffel.

„Allerdings lassen die niederlassungsfeindlichen, politisch gewollten Rahmenbedingungen für den ambulanten Bereich ein Plus an Prävention nicht zu. Es fehlen schon heute bundesweit Dermatologinnen und Dermatologen, die die hohe Versorgungslast beim Hautkrebs stemmen sollen. Die Situation wird sich weiter verschärfen“, warnt der BVDD- Präsident.

Als eine Hauptursache sieht der BVDD die seit rund 30 Jahren bestehende Budgetierung und die daraus resultierende Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung. „Die Abschaffung der Neupatientenregelung durch den Bundesgesundheitsminister hat die Situation weiter eskaliert. Die Folgen werden durch flächendeckende Proteste der Ärzteschaft in den nächsten Wochen für Bürgerinnen und Bürger spürbar werden“, kündigt von Kiedrowski an. Dazu beteiligt sich der BVDD an der Protest-Kampagne „Praxis in Not“.

Nach der ersten öffentlichkeitswirksamen Forderung nach einem staatlich organisierten Hautkrebs-Früherkennungsprogramm hatten den BVDD zahlreiche Zuschriften erreicht, in denen die bereits jetzt langen Wartezeiten auf das Hautkrebs-Screening beklagt wurden. „Die Patientinnen und Patienten, die uns geschrieben haben, sollten sich eigentlich an ihre regionalen Bundestagsabgeordneten, ihre Landesgesundheitsminister oder – noch besser – an den Bundesgesundheitsminister wenden, der die Hauptverantwortung für die Misere im ambulanten Bereich trägt und nun sogar eine ambulante ‘Versorgung zweiter Klasse‘ durch Public Health Nurses und Gesundheitskioske plant“, so der BVDD- Präsident.

Quelle: Berufsverband der Deutschen Dermatologen

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