Augenringe loswerden – aber schonend
Nach einem stressigen Tag oder einer langen Nacht verraten sie uns häufig: dunkle Augenringe. Für einige werden sie auch zu einem unschönen, dauerhaften Begleiter. Im Interview klärt Dr. Murat Dağdelen, Vizepräsident der Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie Deutschland e.V. (GÄCD) und Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, über Behandlungsmöglichkeiten und die Wichtigkeit der fachlichen Begleitung auf.
Mittlerweile gibt es zahlreiche Methoden um Augenringe aufzuhellen. Was ist der Unterschied zum Bleaching?
Dr. Dağdelen: „Am beliebtesten sind Cremes, die von daheim aus angewendet werden können und aufhellende Inhaltsstoffe wie beispielsweise Vitamin C und Niacinamid enthalten. Wirklich effektiv sind diese Cremes meist allerdings nicht, da die entsprechenden Dosierungen in der Regel sehr gering ausfallen. Sicherich finden sich online auch stärker dosierte Produkte, von deren Anwendung in Eigenregie ich aber abrate, da der Bereich um die Augen sehr sensibel ist. Darüber hinaus gibt es zum Beispiel auch die Laser-Therapie, durch welche Blutgefäße und dauerhafte Pigmenteinlagerungen entfernt werden und so dunkle Färbung der Augenringe beseitigt werden können. Ganz risikoarm ist diese Methode aber nicht, denn sie kann Entzündungen verursachen und durch die Laser-Strahlen die Augen sowie die umliegende Haut reizen.
Welche Vorteile bringt das Augenringe-Bleaching gegenüber anderen Methoden?
Dr. Dağdelen: „Ein wichtiger Vorteil ist hierbei die ärztliche Begleitung und Behandlung während der Therapie. Im Gegensatz zu der einfachen Anwendung von sonstigen Aufhellungs-Cremes, wird der Patient bei der Methodik von ‚MELine‘ von Anfang bis Ende medizinisch durch den Prozess begleitet. Die Haut bekommt eine Vor- und Nachbereitung, damit die Behandlung besonders schonend abläuft. Bei ‚Do- it-Yourself‘ Cremes für den Heimgebrauch, wird das Präparat ohne Vorbehandlung oder -warnung auf die Haut aufgetragen, was anschließend zu Entzündungen oder Unverträglichkeiten führen kann. Bei einer Laser-Methode entsteht meist eine kleine unschöne Kruste am behandelten Bereich. Bei der MELine-Methode ist der Patient sofort wieder gesellschaftsfähig, da es sich um eine Step-by-Step Behandlung handelt, die keine Rückstände hinterlässt.“
Wie verläuft die Behandlung?
Dr. Dağdelen: „Die Behandlung besteht aus zwei Teilen: einer ärztlichen Anwendung und einer anschließenden ‚Home-care‘ Therapie. Bei der ärztlichen Behandlung wird ein Peeling mit depigmentierenden Eigenschaften in zwei Schritten angewendet. Im ersten Schritt wird Chloressigsäure und Phytinsäure auf die Haut aufgetragen. Nachdem das Präparat getrocknet ist, erfolgt das Auftragen von Retinal und Ascorbinsäure. Zum Schluss werden dazugehörige Pflegeprodukte und eine BB- Cream, die Feuchtigkeit spendet, in die Haut einmassiert. Zur Nachbehandlung für zu Hause erhält der Patient vier verschiedene milde Pflegeprodukte, welche die Therapie fortsetzen und die Augenringe weiter aufhellen. Dazu gehören unter anderem eine BB-Cream, ein Roller-Stift sowie Tropfen. Nach etwa vier Wochen wird das Ergebnis dann wieder in der Praxis kontrolliert. Gegebenenfalls kann dann die ärztliche Behandlung wiederholt werden, um das Ergebnis zu optimieren.“
Mit welchen Kosten ist zu rechnen?
Dr. Dağdelen: „Die Kosten für eine Behandlung beginnen bei circa 300 Euro. Ist der aufhellende Effekt nach der ersten Behandlung nicht ausreichend, kann diese noch bis zu zwei weitere Male wiederholt werden.“
Birgt die Behandlung Risiken und Nebenwirkungen?
Dr. Dağdelen: „Natürlich können auch durch das Peeling Hautreizungen und Irritationen entstehen. Durch die medizinische Überwachung sowie die Vor- und Nachbehandlung mit diversen Pflegeprodukten wird dieses Risiko aber minimiert. Dennoch sollte man darauf achten, dass die Behandlung von einem erfahrenen Arzt durchgeführt wird, denn das Produkt sollte genau nach Vorgaben angewendet und dosiert werden.“
Quelle: DiaMonD Aesthetics