Auch Hals und Dekolleté wollen gepflegt werden
Dem Gesicht schenken wir mit Pflegemitteln meist viel Aufmerksamkeit. Hals und Dekolleté hingegen werden eher stiefmütterlich behandelt. Wie man Knitterfältchen effektiv vorbeugen kann, verrät Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, im Interview.
Wie entstehen die Knitterfältchen an Hals und Dekolleté?

Prof. Dr. Dr. med. Werner Mang, Ärztlicher Direktor der Bodenseeklinik, Klinik für Ästhetische und Plastische Chirurgie.
Foto: Bodenseeklinik GmbH
Prof. Mang: „Knitterfältchen am Hals und am Dekolleté entstehen meist im fortgeschrittenen Lebensalter und können verschiedene Ursachen haben. Die Haut ist in diesen Bereichen dünner und weniger durchblutet. Im Zuge des natürlichen Alterungsprozesses werden immer weniger Elastin und Kreatin in der Haut gebildet. Dadurch verliert das Bindegewebe an Elastizität. Außerdem kann die Haut nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit speichern und trocknet immer mehr aus. Ein weiterer wichtiger Faktor ist, dass diese Körperpartien Umwelteinflüssen wie UV-Strahlen besonders stark ausgesetzt sind, was die Entstehung von Knitterfältchen begünstigt. Selbst die Schlafposition kann Einfluss auf die Spannfestigkeit des Dekolletés haben. In der Seitenlage werden die Brüste automatisch nach unten gezogen, was – besonders wenn die Haut sehr trocken ist – zu Knitterfalten führen kann.“
Kann man vorbeugend etwas dagegen tun?
Prof. Mang: „Vorbeugen kann man bereits durch den eigenen Lebensstil. Eine gesunde, vitaminreiche Ernährung, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme und Bewegung sind hier zu empfehlen. Auf Nikotin und Alkohol sollte verzichtet werden. Daneben ist regelmäßige Pflege bereits im jungen Lebensalter ratsam, um Knitterfältchen vorzubeugen. Oft werden der Hals und das Dekolleté erst in die Pflegeroutine einbezogen, wenn erste Fältchen sichtbar werden. Dies ist nicht zu empfehlen und man sollte diesen Partien frühzeitig Beachtung schenken. Außerdem ist die Nutzung von UV-Schutz sehr wichtig, denn nachweislich beschleunigt die Sonneneinstrahlung den Alterungsprozess. Daher sollte täglich – auch im Winter – mindestens ein Lichtschutzfaktor 30 verwendet werden, um die Haut zu schützen. Zudem ist eine Schlafposition in Rückenlage zu empfehlen.“
Wie wird es (ohne kosmetischen Eingriff) wieder schön straff?
Prof. Mang: „Wechselduschen können beispielsweise auch am Hals und Dekolleté durchgeführt werden. Sie fördern die Durchblutung des Bindegewebes und können so die Haut straffer wirken lassen. Auch sanfte Massagen – am besten mit Öl – können das Gewebe stimulieren und die Durchblutung fördern. Hierzu kann auch ein Gesichtsrollers verwendet werden. Außerdem können bestimmte Cremes und Seren die Haut gefestigter und glatter erscheinen lassen.“
Auf welche Inhaltsstoffe sollte man bei Cremes & Co. achten?
Prof. Mang: „Die Haut benötigt Feuchtigkeit. Daher sind kollagenhaltige, feuchtigkeitsspendende Cremes, die die Haut mit allen Nährstoffen versorgen, zu empfehlen. Bei reiferer Haut ist die Verwendung von Produkten mit Anti-Aging- Wirkstoffen wie Q10 oder Hyaluronsäure ratsam.“
Quelle: Bodenseeklinik GmbH