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Allergiecheck – Wenn das Immunsystem überreagiert

Wenn der Winter sich dem Ende zuneigt und wieder vermehrt Pollen fliegen, bedeutet das für viele Leidgeplagte auch den Auftakt in eine neue Allergiesaison. Bei mildem Winter und steigenden Temperaturen kann das schon im Januar oder Februar der Fall sein. Wer dann mit körperlichen Einschränkungen zu kämpfen hat, weiß oftmals gar nicht, dass die Ursache dafür eine Überreaktion des Immunsystems ist. Auch andere Allergien, wie beispielsweise gegen Lebensmittel oder Tierhaare, bleiben häufig lange Zeit als Ursache der Beschwerden unentdeckt.

Für viele die schönste Jahreszeit ist der Frühling für Allergiker oftmals Leidenszeit. Foto: Shutterstock.com/Budimir Jevtic

Allergiker reagieren auf eigentlich ungefährliche Substanzen ihrer Umwelt mit teils heftigen Symptomen. Diese werden oft von entzündlichen Prozessen begleitet. Symptome sind zum Beispiel eine häufig verstopfte Nase, Husten, Niesreiz und Fließschnupfen, Atembeschwerden, Juckreiz und brennende, tränende Augen. Einige Allergien können sogar zu akuter Atemnot, Asthma, Migräne oder einem anaphylaktischen Schock führen. Zur Prävention und Erkennung allergischer Erkrankungen lohnt es sich, beim Arzt einen Allergiecheck zu machen.

Auch wenn einige Allergien besonders häufig vorkommen, gilt es aus rund 20.000 potenziellen Allergieauslösern den tatsächlichen Verursacher ausfindig zu machen. Denn nicht nur Pollen, Lebensmittel oder Tierhaare können allergische Reaktionen hervorrufen, sondern auch Hausstaubmilben, Schimmelpilzsporen sowie Duft- und Konservierungsstoffe.

Allergiecheck beim Arzt

Der Allergietest beim Arzt beinhaltet üblicherweise zunächst eine Anamnese. Um verdächtige Allergieauslöser einzugrenzen, wird dokumentiert, wo und in welcher Situation die Symptome am häufigsten auftreten. Beim sogenannten Pricktest werden Allergenextrakte auf die Haut getropft. Nach 15 bis 20 Minuten lässt sich anhand der Hautreaktion ablesen, ob eine Allergie auf die getesteten Stoffe besteht. Dieser Test eignet sich bei Verdacht auf eine Soforttypallergie wie Neurodermitis oder Heuschnupfen.

Der Epikutantest oder Pflastertest wird hingegen bei chronischen juckenden, entzündlichen Hautveränderungen angewendet. Die Pflaster mit den häufigsten Kontaktallergenen verbleiben 48 Stunden auf dem Rücken. Auch ein Bluttest, bei dem das Blut auf Antikörper analysiert wird, kann Klarheit schaffen.

Bewährte Gegenstrategien

Ein Weg mit Allergien umzugehen, ist die Karenz, also das Vermeiden von Allergieauslösern. Menschen mit Heuschnupfen können die Pollenbelastung zum Beispiel verringern, indem sie idealerweise nach einem Regenschauer spazieren gehen, die Autofenster beim Fahren geschlossen halten, ihre Wäsche nicht an der freien Luft trocknen lassen und ihre Haare vor dem Schlafengehen waschen. Ein guter Helfer kann auch die Pollenflugvorhersage für Allergiker sein. Sie zeigt in einer 3-Tages-Prognose an, mit welchen Pollen jeweils zu rechnen ist.

Die symptomatische Therapie hingegen setzt auf die Behandlung mit unterschiedlichen Medikamenten, um die Beschwerden zu lindern. Dazu gehören lokale Anwendungen wie Nasentropfen, Augentropfen und Asthmaspray, aber auch systemische Anwendungen wie Tabletten oder Injektionen. Solche Mittel, meist Antihistaminika oder Präparate mit Kortison, sind eine gute Akuthilfe und tragen dazu bei, die Lebensqualität wieder zu verbessern.

Das Problem an der Wurzel packen

Um auch die Ursachen der Allergie zu bekämpfen, kann eine Hyposensibilisierung eine sinnvolle Behandlungsmethode sein. Dabei handelt es sich um eine spezifische Immuntherapie, bei der die Allergie-Patienten über einen längeren Zeitraum Dosen von Allergenen verabreicht bekommt. So kann sich das Immunsystem an die Stoffe gewöhnen und stuft sie im Idealfall als harmlos ein.

Damit das Immunsystem diese Toleranz nicht gleich wieder vergisst, dauert die Hyposensibilisierung in der Regel etwa drei bis fünf Jahre. Ein langer Zeitraum, der sich aber lohnen kann, wenn man bedenkt, dass sich die Beschwerden schon nach sechsmonatiger Behandlungszeit deutlich bessern können und die Erfolgsaussichten darauf relativ hoch sind.

Quelle: medicalpress

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